Veranstaltung: | LDV in Idar-Oberstein |
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Tagesordnungspunkt: | 2 Wahlversammlung zur Aufstellung von Bewerberinnen und Bewerbern für die Wahl zum 18. Landtag von Rheinland-Pfalz zur Landtagswahl 2021 |
Antragsteller*in: | Alexander Bommel (KV Westerwald) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 14.08.2020, 20:09 |
B 35-LTW: Alexander Bommel / Kreisverband Westerwald
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10, ggf. 12
Bewerbungstext
Liebe Freundinnen und Freunde,
„Wir flogen hin, um den Mond zu entdecken. Aber was wir wirklich entdeckt haben, ist die Erde“- diese weisen Worte stammen von William Anders im Zuge der Apollo 8 Mission (Ende 1968).
Heute würde ich formulieren: „Wir leben auf dem schönsten Planeten im Universum, aber wir scheinen es nicht zu wissen oder schlichtweg vergessen zu haben!“.
Wenn ich meine Umwelt und insbesondere die Menschen wahrnehme, denke ich, dass jeder ALLES hat oder haben muss und auch auf NICHTS verzichten möchte. Dabei stört es offensichtlich auch niemanden, dass unsere Konsumgüter unter Menschen verachtenden Bedingungen, ohne Rücksicht auf unsere Tier- und Umwelt hergestellt und anschließend mehrere Tage mit Containerschiffen und unzähligen Schwerlastzügen bis vor unsere Haustür transportiert werden müssen. Umweltschutz hört nicht an unseren Grenzen auf und durch unser tägliches Verhalten besitzen wir direkte Einflussmöglichkeiten!
Trotz Corona fällt es uns so schwer, unsere Ferien in unserer Heimat zu verbringen und es gibt Menschen, die mittlerweile einen Burnout bekommen, weil sie jetzt die Sommerferien an der Nordsee verbringen, wobei diese eigentlich für die Herbstferien vorgesehen waren und somit das Urlaubskonzept auch für die Winterferien überworfen wird -ist das noch normal?
Ja, wir befinden uns im Zeitalter der Ignoranz, Bequemlichkeit und der Dummheit. Wenn wir nicht schleunigst lernen, unser Tun und Handeln wieder komplett zu hinterfragen, müssen wir für die Zukunft schwarz(-rot) sehen.
Für meine Vorstellung hatte ich mir überlegt: „Mein Name ist Alex und ich komme aus dem Wester -da stand mal- wald.“
Fakt ist leider, dass wir direkt vor unserer Haustür die Auswirkungen der Erderwärmung sehen; die Menschen müssen sich insofern nicht mehr auf irgendwelche Medienberichte von Örtlichkeiten, die sie sowieso nur aus dem Erdkundeunterricht kennen, verlassen. Nein, sie nehmen es wahr und könnten es auch entsprechend einschätzen -wäre da nicht die Bequemlichkeit und Ignoranz. Man kann sich nur die Haare raufen, wenn man in Gesprächen hört: „Nein, nein, das Absterben der Bäume hat gar nichts mit der Erderwärmung zu tun; das war (nur) der Fichtenborkenkäfer“.
Noch besser ist: „das war alles schon mal da“; dabei fehlt offensichtlich die Erkenntnis, dass wir Menschen in der Geschichte unserer Erde die unbedeutendste Rolle einnehmen!
Wenn das Absterben der Bäume auf dem derzeitigen Level weitergeht, werden wir in naher Zukunft keinen Wald mehr haben. Wie sich die globalen Auswirkungen auf Klima und Umwelt darstellen und was das für das „Leben“ auf der Erde bedeutet, können wir nicht annähernd erfassen.
Ich könnte jetzt zahlreiche Themen aufzählen, die wir in Angriff nehmen müssen, aber die sind uns Grünen ja durchaus bewusst und ich sehe auch verschiedene sehr gute Ansätze bei meinen Mitbewerber(inne)n; was mir jedoch bei allen Ansätzen fehlt, ist die Selbstreflektion unserer Partei.
An dieser Stelle sei die Frage erlaubt, seit wann wir von der Erderwärmung sprechen und gegen diese ankämpfen? Jeder von uns hat schon mal etwas von dem „POINT OF NO RETURN“ gehört, aber ist uns das auch wirklich bewusst? Dafür passiert mir viel zu wenig. Unser politisches Engagement plätschert so vor sich hin und mir persönlich gefallen so Aussagen wie: „wir haben in den letzten Jahren in RLP viel erreicht“ überhaupt nicht, denn statt Bewegung sehe ich Stillstand.
Zusammenfassend darf ich an dieser Stelle feststellen, dass wir im Hinblick auf den Kampf gegen die Erderwärmung von einem ausreichenden Ergebnis so weit entfernt sind, wie die Erde vom Mars! Also warum diese Selbstbeweihräucherung?
Auch wir als Partei müssen uns in allen Bereichen und täglich neu hinterfragen, um nicht gänzlich unbeweglich zu werden. Nur eine Partei, die dynamisch und flexibel agiert, wird die Menschen überzeugen. Und wir brauchen dringend große Zustimmung um endlich als progressive Regierungspartei die so wichtigen Entscheidungen für einen sauberen Planeten, die Zukunft unserer Kinder und das so notwendige Verlangsamen der Erderwärmung umsetzen zu können.
Mit 13% (aktuelle Umfragewerte) werden wir da nicht viel ausrichten. Und auch die Mediengespräche von Politikern unserer Partei im Hinblick auf mögliche Koalitionen mit anderen Parteien geben ein falsches Signal. Wir wollen doch etwas verändern (!), also müssen wir auch Mehrheiten anstreben, wobei das mögliche Potential im Übrigen auch entsprechend von Forsa-Umfragewerten fast so groß ist, wie dasjenige der Unionsparteien.
Gute Umfragewerte unserer Partei entstammen bislang nicht unbedingt unserer „zielführenden“ Politik.
Vor neuneinhalb Jahren war Fukushima ein Katalysator für unsere Landtagswahl und das aktuelle Umfragehoch haben wir einer jungen Frau aus Schweden zu verdanken. Ein junger Mensch, der sich den großen Anfeindungen und Belastungen für den Kampf gegen die Erderwärmung aussetzt, ist nicht nur extrem weitsichtig, sondern mutiger als wir alle zusammen.
Greta Thunberg genießt meine absolute Hochachtung; hat sie uns doch wieder den Weg aufgezeigt, den wir eigentlich mal kannten, um endlich an unser ersehntes Ziel (Bewahrung unserer Erde) zu kommen.
Meine erste Wahrnehmung unserer Partei und Menschen, die auf die Umweltbedrohung aufmerksam machen, hatte ich Anfang der 80er Jahre. Da waren Menschen auf der Straße und haben aufgrund ihrer Weitsichtigkeit gegen die Atomkraft demonstriert; die waren laut und immer präsent!
Unsere Partei war in der Anfangszeit unbequem; jetzt müssen wir aufpassen, dass wir nicht so bequem werden, wie die anderen Parteien.
Wir müssen wieder auf die Straße! Wir müssen alle Medien nutzen! Die Menschen müssen aufgeklärt und mit allen möglichen Szenarien der Erderwärmung konfrontiert werden! Die anderen Parteien müssen abends mit dem letzten und morgens mit dem ersten Gedanken bei uns sein und sich fragen: „Was kommt als nächstes?“
Und wir müssen als große Einheit zusammenstehen, unabhängig von den Posten, die wir begleiten!
Ich kämpfe für eine glasklare Politik von und mit Menschen, die sich täglich reflektieren und nicht stur und uneinsichtig an ihrem Konzeptpapier festhalten, die ihre unverhandelbaren Wertvorstellungen in ihr Handeln integrieren! Dafür müssen wir kämpfen!
Die Zeit reicht nicht mehr aus, um Fehler oder Fehlentscheidungen auszubügeln; es gilt hier und jetzt zu handeln.
Wichtiger als der Einzelne ist dabei die Gemeinschaft und die Zusammenarbeit innerhalb der Partei.
Das wünsche ich mir!
Biografische Daten:
Name: Alexander Bommel
Geburtsdatum, Ort: 11. Mai 1974 in Hadamar
Familienstand: glücklich verheiratet und Vater von zwei wunderbaren Mädchen (13 und 11 Jahre alt)
Berufsorientierte Daten:
1996-1999: Studium Bauingenieurwesen an der FH Koblenz, Abschluss: Dipl.Ing. (FH)
2001-2004: Nebenberufliches Studium zum M.Eng. an der TAS KL (FH/Uni KL)
2003: Öffentliche Bestellung und Vereidigung für das Maurer- und Betonbauerhandwerk von der HWK Wiesbaden
2004: Öffentliche Bestellung und Vereidigung für das Bestellungsgebiet „Schäden an Gebäuden“ von der IHK Koblenz
2007: Vor-Ort-Energieberater
2009: Energieberatung für Nichtwohngebäude gemäß DIN V 18599
Seit 17 Jahren arbeite ich als gerichtlicher Sachverständiger für Amts-, Land- und Oberlandesgerichte in Rheinland-Pfalz, Hessen, Nordrhein-Westfalen und im Saarland.
Ehrenamtliche Tätigkeit:
Mitglied im Schulelternbeirat des Landesmusikgymnasiums
Kontaktdaten (z.B. Telefon oder E-Mail):
Tel.: 02602/9496654
Mobil: 0160/8236999
alexanderbommel@aol.com