Veranstaltung: | LDV in Idar-Oberstein |
---|---|
Tagesordnungspunkt: | 2 Wahlversammlung zur Aufstellung von Bewerberinnen und Bewerbern für die Wahl zum 18. Landtag von Rheinland-Pfalz zur Landtagswahl 2021 |
Antragsteller*in: | Anna Neuhof (KV Altenkirchen) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 19.08.2020, 09:46 |
B 65-LTW: Anna Neuhof / Kreisverband Altenkirchen
Hier bitte den Listenplatz eingeben!
17
Bewerbungstext
Liebe Freund*innen,
ich mache Politik aus Überzeugung und weil ich aktiv gestalten und Verantwortung übernehmen möchte.
Seit Anfang der 1990er Jahren engagiere ich mich bei den Grünen. Nachhaltigkeit, ökologisch Wirtschaften und der Klima- und Umweltschutz sind für mich die zentralen Themen, aus denen sich alles andere ergibt. Das muss die Grundlage für alle anderen Themen sein.
Ich möchte mich vorrangig für die Interessen des ländlichen Raumes einsetzen. Meine politische Erfahrung hat mich gelehrt, dass Überzeugung und Beharrlichkeit letztlich zum Erfolg führen. Gerade grüne Positionen bedürfen oft einer intensiven Überzeugungsarbeit. Hilfreich sind dabei eine gegenseitige Unterstützung und die Teamarbeit.
Die Klimakatastrophe und auch die Coronapandemie zeigen, wie verletzlich unsere Gesellschaft ist. Die notwendigen grundsätzlichen Veränderungen werden jede*n Einzelne*n und die Gesellschaft als Ganzes betreffen. Dieser Herausforderung möchte ich mich mit meiner politischen Arbeit stellen. Von 2011-2016 saß ich schon einmal für euch im Landtag in Mainz. Als forstpolitische Sprecherin konnte ich intensive Einblicke gewinnen. Außerdem haben sich für mich ein folgende Themenschwerpunkte gebildet, die ich gerne für euch in Mainz vertreten möchte.
• Stabile und nachhaltige Infrastrukturen in den ländlichen Räumen Der ländlichen Raum muss in seiner Gesamtheit betrachtet werden, damit einander ergänzend und effektiv die notwendigen strukturellen Maßnahmen zur Stärkung ergriffen werden können. Eine sinnvolle Differenzierung der unterschiedlichen Prioritären der einzelnen Regionen lässt sich in einem Gesamtkonzept sinnvoll umsetzen. In diesem Sinn fasse ich den Begriff „Infrastruktur“ auch sehr weit – nicht zuletzt auch wegen meiner langjährigen Erfahrung als Kommunalpolitikerin.
Eine besondere Dringlichkeit ist auf den Ausbau des Radwegenetzes zu legen sowohl für die alltägliche als auch zur touristischen Nutzung. Die E-Mobilität (Autos und Fahrräder) wird eine höhere Akzeptanz erfahren, wenn ein entsprechendes Netz an E-Ladesäulen eingerichtet ist. Zukunftssicherung im ländlichen Raum heißt auch die sichere und stabile Verfügbarkeit von schnellem und stabilen Internet. Spätestens durch die Coronapandemie ist deutlich geworden: ohne digitale Strukturen geht gar nichts. Die Wirtschaft, aber auch die Schulen sind darauf angewiesen. Homeoffice und Homeschooling werden in Zukunft einen anderen, womöglich hören Stellenwert bekommen. Insbesondere die Schulen müssen mit technischen und elektronischen Geräten ausgestattet werden, Lehrer*innen-Fortbildung und pädagogische Masterpläne für einen digitale Unterricht müssen priorisiert werden.
• Regionalentwicklung Der ländliche Raum lebt auch von regionalen Wirtschaftskreisläufen. Die Regionalvermarktung insbesondere von Lebensmitteln stärkt die bäuerliche Landwirtschaft und gibt den Bäuerinnen und Bauern Planungssicherheit. Eine verstärkte Nachfrage nach ökologisch erzeugten Produkten erleichtert den Umstieg zur Bio-Landwirtschaft. hier spreche ich aber auch die Bereiche Wirtschaft und Tourismus an: die Stärkung der regionalen Strukturen fördert in beiden Bereichen die kleinen mittelständigen Unternehmen. Das ist Voraussetzung für Prosperität, regionale Entwicklung und letztlich das Mittel gegen den demografischen Wandel mit Abwanderung in die Metropolregionen.
• Land- und Forstwirtschaft Nicht erst der Fleischskandal zeigt, dass das System Landwirtschaft am Ende ist. Der Umbau zu einer konsequent bäuerlichen Landwirtschaft mit ökologischen Grundsätzen und einer Neuregelung der Absatz- und regionalen Handelsstrukturen, aber auch hin zu einem gerechten und fairen Welthandel ist möglich. Das Land hat da erhebliche Spielräume in der Ausgestaltung der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik.
Bereits seit gut 20 Jahren forciert das Land zusammen mit Landesforsten den Auf- und Umbau zu einer nachhaltigen Waldpolitik. Trotzdem erleben wir massive Waldschäden nicht nur bei den Fichten. Intelligente Waldumbau- und Aufforstungsprogramme, um den Wald klimafest zu machen, müssen auch weiterhin forciert werden. Geeignete Baumarten zur Aufforstung müssen bestimmt werden, eine aktionistische Neuanpflanzung auf ausgetrockneten Böden ist zum Scheitern verurteilt. Außerdem können und müssen Flächen für eine natürliche Sukzession, also Naturverjüngung, freigehalten werden.
• Demografischer Wandel Der demografische Wandel allgemein und so auch in Rheinland-Pfalz führt zu Abwanderungen aus den ländlichen Räumen und in Folge auch zu einem Wegbrechen vieler Einrichtungen im Versorgungsbereich. Aber auch Wirtschaft und kulturelle Einrichtungen sind betroffen. So ergibt sich die Aufgabe, die vielfältigen Strukturen in den ländlichen Räumen zu erhalten, um ein gutes Leben auf dem Land generationenübergreifend zu sichern. Die Sicherung der Lebensgrundlagen ist evident.
• Medizinische Versorgung Die Menschen erwarten, dass ihr Bedürfnis nach Sicherheit in allen Lebenslagen erfüllt werden. In erster Linie geht es um die Zuverlässigkeit bei der medizinischen und pflegerischen Versorgung. Der eklatante Mangel an niedergelassenen Ärzt*innen, Pflegedienste und Heime am Limit, von einer möglichen Schließung bedrohte kleine Krankenhäuser und ein Wegbrechen von Apotheken veranlassen zum Wegzug bzw. verhindern den Zuzug. Im Krankenhausbedarfsplan ist die Sicherstellung der wohnortnahen Regelversorgung besonders zu berücksichtigen. Das Land ist hier gefordert, ggfs. ist über Bundesratsinitiativen die Bundesregierung zum Handeln zu drängen. Das Gesundheitswesen gehört zur Daseinsvorsorge und ist daher nicht unter ausschließlich profitorientiert zu betreiben.
Die ländlichen Räume sind Naturräume. Wirksamer Natur- und Artenschutz gelingt nur durch konsequenten Klimaschutz. Zukünftige Entscheidungen müssen deshalb immer auf mögliche Auswirkungen auf das Klima geprüft werden und analog dazu: klimaschädliche Maßnahmen müssen endgültig der Vergangenheit angehören.
Politik ist für mich Leidenschaft. Es gibt keinen Planet B und ich will helfen unseren Planeten zu erhalten. Im neuen Landtag möchte ich gerne meine Erfahrung und meine Arbeit einbringen und bewerbe mich auf Platz 17.
Dafür bitte ich euch um eure Unterstützung. Ich habe das Votum meines Kreisverbandes für die Landesliste und bin als Direktkandidatin für den Wahlkreis 1 gewählt.
Biografische Daten:
Lebenslauf
Jahrgang 1952
Ausbildung als Krankenschwester in Solingen. Nach meiner Arbeit in der Psychiatrie an der Uni Freiburg folgt eine 2-jährige Zusatzausbildung für Psychiatrie an der Uni Münster berufsbegleitend
Später Arbeit in einer Werbeagentur mit Druckvorbereitung, Internetdruck und Kundenbetreuung
Anfang der 1990er Jahren Mitglied der Grünen Münster.
Danach beruflich in der Nähe von Würzburg.
Nach meiner Rückkehr nach Rheinland-Pfalz:
Mitglied im VG-Rat Kirchen, jetzt in der 3. Ratsperiode und seit 6 Jahren als Fraktionssprecherin
Mitglied im Kreistag Altenkirchen, seit der letzten Kommunalwahl als Fraktionssprecherin
2011-2016 Abgeordnete im Landtag Rheinland-Pfalz, dort forstpolitische Sprecherin
Vorstandsmitglied der „Neuen Arbeit" Westerwald
Beiratsmitglied der Evangelischen Landjugendakademie
Meine politischen Anfänge waren in der Friedens- und Anti-AKW-Bewegung sowie in der Antifa. Anna Neuhof
Kontaktdaten (z.B. Telefon oder E-Mail):
annaneuhof@web.de