Veranstaltung: | LDV in Idar-Oberstein |
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Tagesordnungspunkt: | 2 Wahlversammlung zur Aufstellung von Bewerberinnen und Bewerbern für die Wahl zum 18. Landtag von Rheinland-Pfalz zur Landtagswahl 2021 |
Antragsteller*in: | Oliver Köppl (KV Neuwied) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 23.06.2020, 18:24 |
B 3-LTW: Oliver Köppl / Kreisverband Neuwied
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10, ggf. 12
Bewerbungstext
Meine Motivation
2016 bin ich in die Partei eingetreten, als die AfD immer präsenter wurde und sich in Gesellschaft und Politik eine Dynamik entwickelte, die gegen meine Überzeugung als weltoffener Europäer war. Schon damals stellte ich für mich eine Verrohung der Gesellschaft fest, welche unsere Demokratie und unser freies Leben bedrohen. Ich bin ein offener Mensch, der stets zugewandt und ohne Vorurteile auf Menschen zugeht. Dieses Handeln ist für mich selbstverständlich und ich wehre mich gegen jegliche Art von Hass, Hetze, Rassismus und Diskriminierung. Nicht wenige Mitmenschen sind darauf konditioniert, fremde und anders denkende Menschen nicht nur abzulehnen, sondern auch aktiv gegen sie anzugehen. Nur mit Toleranz, Wertschätzung und Respekt ist ein faires und friedliches Zusammenleben in der Gesellschaft möglich.
Ein weiterer Beweggrund ist das anhaltende Ausbeuten und der Umgang mit unserem Planeten. Der Hunger nach Profit und Wachstum stellt wirtschaftliche Interessen stets vor evidenzbasierte Aussagen über unser Klima und das Artensterben. Hier muss proaktiv für erneuerbare Energien gekämpft werden, vernünftige und realistische Konzepte zur Mobilität der Zukunft erarbeitet werden und ein solidarischer wie sozialer Umgang miteinander erfolgen.
Mein politisches Engagement verstärkte sich mit dem Umzug nach Isenburg – sozusagen von der großen Stadt ‚auf’s Land‘. Es gibt eine Vielzahl von Themen in ländlichen Regionen, die angepackt gehören. Kleinere Gemeinden laufen immer mehr Gefahr, abgehängt zu werden. Das Leben auf dem Land verliert zunehmend an Attraktivität. Die ärztliche wie pflegerische Versorgung ist nur noch schwer zu gewährleisten. Vielerorts gibt es kaum Alternativen zur Mobilität mit dem Auto. Radwege sind unzureichend vorhanden und die Fahrt mit dem Rad kann zum lebensgefährlichen Abenteuer werden. Auch gibt es kein ausreichendes Angebot im ÖPNV. Viele Dörfer sind am Abend und an den Wochenenden von der Außenwelt wie abgeschnitten.
Für das Land
Ein für mich elementares Motto für uns Grüne ist: Mehr wagen! Lasst uns gemeinsam den Schritt wagen, die vorhandene Struktur in der Landespolitik zu einem nachhaltigen und sozialen, wertschätzendem und zukunftsfähigen System zu wandeln. Der Begriff der Nachhaltigkeit muss wieder als essentielle Basis für die Gesellschaft und den Planeten gesehen und nicht zum Greenwashing ohne jegliche wertschöpfende Maßnahmen herangezogen werden.
Gesundheitspolitik muss sich wieder an den Patienten und ihren Bedürfnissen orientieren. Gewinnorientierung hat in der Gesundheitsversorgung nichts zu suchen. Wie sollte man Medizinische Versorgungszentren gestalten, um der Versorgung der Bevölkerung auf dem Land sicherzustellen? Wo können Gemeinde-Schwestern eine sinnvolle Ergänzung sein? Wie kann die notärztliche und rettungsdienstliche Versorgung gewährleistet bleiben? Es ist an der Zeit, Ideen, Konzepte und Expertenempfehlungen in die Tat umzusetzen.
Der ÖPNV muss sich zu einem flächendeckenden und regionsübergreifenden Netzwerk an Angeboten entwickeln, um den verschiedenen Generationen zu ermöglichen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln mobil zu sein. Sonst verlieren wir immer mehr junge Generationen, die sich per Landflucht in Richtung Ballungsgebiete orientieren. Junge Familien werden nicht nur nach Angeboten für ihre Kinder am Wohnort schauen, sondern auch, was es im Umkreis an Möglichkeiten gibt und wie flexibel man dorthin kommt. Nicht zuletzt werde sich diese Familien auch Gedanken machen, was mit ihnen wird, wenn sie älter sind und nicht mehr selbstständig mobil sein können. Wir müssen gegen den Leerstand in der ländlichen Region ankämpfen, lokale und regionale Angebote stärken sowie die Menschen auf dem Land mobiler machen. Zudem wird mit einem gut ausgebauten Radwegenetz die Attraktivität von Rheinland-Pfalz gesteigert, welches wiederum den Tourismus stärkt – und eventuell Besucher*innen davon überzeugt, sich in unserem grünen und weltoffenem Bundesland niederzulassen.
Warum ich?
Sowohl der ländliche Raum als auch der Norden unseres Landes sind im Landtag nicht ausreichend vertreten. Mit meiner Person wird sich das ändern. Ich bin in der Lage, uns Grüne im Landtag gebührend zu vertreten und möchte mein Engagement für die ländliche Regionen und die Struktur im Gesundheitswesen verstärken. Neben dem oben geschriebenen stehe ich persönlich für die Stärkung unser LBGT-Community ein. Lasst uns gemeinsam mehr wagen!
Es geht mir auch um die Art, mit der man Politik betreibt. Ich möchte mit den Menschen in Dialog treten und mich ganzheitlich mit Themen beschäftigen. Mir ist es ein Bedürfnis, den Kontext hinter einer Meinung oder einen Sachverhalt zu verstehen. Das blinde Kundgeben von Parolen widerstrebt mir und steht im Gegensatz zu einem wertschätzenden Umgang miteinander. Lasst mich von Euch und dem facettenreichen Leben in Rheinland-Pfalz lernen. Ich bin stets neugierig und interessiert. Durch diese Aufmerksamkeit bleibe ich konstant an den Bürger*innen dran und verstehe, was die Menschen bewegt.
Ich würde mich freuen, durch meine Wahl mit neuer Kraft in meiner Geburtsstadt unsere Grünen Themen zu vertreten. Auch bin ich bei meiner täglichen Arbeit in ganz Rheinland-Pfalz unterwegs und habe somit eine Vorstellung, was die Menschen in den jeweiligen Regionen bewegt.
Die neue Normalität
SARS-CoV-2 bietet – so dramatisch die neue Situation auch ist – eine große Chance, die Gesellschaft nachhaltig zu verändern. Die Landesregierung hat Vieles richtig gemacht und zu großen Teilen auch souverän reagiert. Doch nun gilt es, aus den ersten Schritten in der neuen Normalität eine langfristige Perspektive für das Land zu entwickeln. Zu Beginn der Krise, während auf uns die Entschleunigung gewirkt hat, war bei einem großen Teil der Bevölkerung der Wunsch nach Veränderungen im System vorhanden. Doch jetzt sind wir wieder an dem Punkt, dass nur die vorhandenen Strukturen gestützt werden und die Chance immer geringer wird, ein grundsätzliches Umdenken voranzubringen.
Als ein Beispiel möchte ich hier die Situation der Pflege erwähnen. Die Pflegeprämie ist für mich nicht mehr als ein halbherziger erster Schritt. Damit holt man z.B. keine Pflegekraft zurück in den Beruf, die ihrer Berufung den Rücken gekehrt hat. Auch ändert sich dadurch nichts an der ‚Weiter-So‘-Parole für die Arbeitgeber-Seite. Habt den Mut, neue Wege zu gehen und bestehende Strukturen grundlegend zu überdenken.
Biografische Daten:
41 Jahre - geboren in Mainz - verpartnert - wohnhaft in 56271 Isenburg - seit März 2016 Mitglied bei den Grünen - Beigeordneter in der VG Dierdorf - Exam. Gesundheits- & Krankenpfleger - B.Sc. Managemet für Gesundheitsfachberufe - Außendienstmitarbeiter im Account Managemet Medizintechnik (Rheinland-Pfalz, Saarland, Rhein-Main)
Kontaktdaten (z.B. Telefon oder E-Mail):
olikoeppl@aol.com - 0172-6908899 - facebook.com/oliver.koeppl