Veranstaltung: | LDV in Idar-Oberstein |
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Tagesordnungspunkt: | 2 Wahlversammlung zur Aufstellung von Bewerberinnen und Bewerbern für die Wahl zum 18. Landtag von Rheinland-Pfalz zur Landtagswahl 2021 |
Antragsteller*in: | Elias Weinacht (KV Rhein-Pfalz) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 17.08.2020, 22:34 |
B 60-LTW: Elias Weinacht / Kreisverband Rhein-Pfalz
Bewerbungstext
Liebe Freundinnen und Freunde,
noch nie standen wir mit unseren Themen, mit unserer Vorstellung einer lebenswerten Zukunft, so in der Mitte der Gesellschaft. Diese Chance müssen wir nutzen. Ich will gemeinsam mit Euch dafür kämpfen, dass in diesem Rheinland-Pfalz keine Regierung ohne uns GRÜNE möglich ist und wir mit mindestens dreimal so vielen Abgeordneten wie bisher in den Landtag einziehen.
Und ich will mit diesen Abgeordneten dafür kämpfen, dass Rheinland-Pfalz klimaneutral, wahrlich weltoffen und solidarisch wird. Es sind die Ideen der Gerechtigkeit und der Solidarität, die mich antreiben. Es ist die tiefe Überzeugung, dass wir gemeinsam Verantwortung tragen – für unser Klima, unsere Umwelt, unsere Mitmenschen und die nächsten Generationen.
Ich bin seit 2012 bei den GRÜNEN weil wir die Themen zusammendenken und uns für die einsetzen, die keine laute Stimme haben. Wir haben Konzepte, die einem Ziel dienen und die wir täglich in unserem Land, in unseren Kommunen, in unseren Kreisen umsetzen. Wir kämpfen für unsere GRÜNEN Projekte, für unser Inhalte, mit klarer Haltung.
Ich bin auf einem Bauernhof in der Vorderpfalz groß geworden. Mir ist daher wichtig, dass Bauern aus der Region ihr Einkommen sichern können - und das auf eine nachhaltige Art und Weise. Vor allem in einer Zeit, in der Lebensmittel nur noch ein austauschbares und anonymes Produkt im Regal sind.
Landwirte zeichnet aus, dass sie täglich mit einer der wertvollsten Ressourcen umgehen, die wir haben. Mit unserem Boden. In ihm ist mehr CO2 gespeichert als in allen Wäldern auf der Erde. Bodenpolitik ist somit aktive Klimapolitik. Von der Qualität und Leistungsfähigkeit des Bodens hängt direkt die Qualität der Luft und des Wassers ab. Wenn wir diesen vernachlässigen, leidet darunter auch direkt unsere Lebensqualität. Die fortwährende Flächenversiegelung schadet unserer Umwelt und den Menschen ungemein. Ebenso dramatisch sind die Auswirkungen der konventionellen Landwirtschaft auf den Boden. In der Vorderpfalz, der Gemüsekammer Deutschlands, kann ich die Agrarindustrie und deren Auswirkungen jeden Tag beobachten. Alarmierend hohe Nitratwerte in Grund- und Oberflächenwasser, ein großräumiger und intensiver Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln, teils schlechte Arbeitsbedingungen für Landwirte selbst und deren Angestellten. Die Landwirtschaft scheint mit dem industriellen Gemüsebau zwar kurzfristig sehr leistungsfähig zu sein. Langfristig wird das aber nicht gutgehen, weder für die Umwelt noch für den Menschen. Wir Grüne haben gute Konzepte, um den Landwirten auch weiterhin eine Zukunft zu geben.
Ich will in Kürze drei weitere Punkte nennen, die mir beim Schutz unseres Bodens wichtig sind:
- Wir müssen den sozialen sowie umwelt- und klimaschonenden Umgang mit Flächen stärken
Wir müssen den Straßenraum so aufteilen, dass wir damit klar dem Ziel Klimaschutz und sozialen Zielen gerecht werden. Radschnellwege, die unsere Ober- und Mittelzentren miteinander verbinden. Radverkehrskonzepte und Radverkehrsbeauftragte in unseren Kommunen und auf Landesebene um den Ausbau voranzubringen. Mobilitätspunkte in jeder Verbandsgemeinde, also Punkte, an denen sich Bus und Bahn, on-demand Verkehre, Radverkehr mit Fahrradparkhäusern, E-Carsharing treffen und das Umsteigen auf nachhaltige Verkehrsmittel leicht gemacht wird. Und somit bezahlbare, platzsparende und klimaschonende Verkehrsmittel stärken. Seit den erfolgreichen Kommunalwahlen im Jahr 2016 bin ich Vorsitzender einer wunderbaren neunköpfigen Kreistagsfraktion im Rhein-Pfalz-Kreis. Aus meiner kommunalen Arbeit weiß ich, wie viel hier das Land mit konkreten Programmen und Anreizen gestalten kann. Dafür will ich mich einsetzen.
- Wir müssen deutlich effizienter mit unseren Flächen beim Bauen umgehen
Wir brauchen einen interkommunalen Flächenhandel im Land, der es erlaubt, die maximal zu versigelnde Fläche festzulegen. Die Entwicklung von bezahlbarem Wohnraum kann so ermöglicht werden, wo dieser gebraucht wird. Auf der anderen Seite werden Einnahmen in den Kommunen geschaffen, wo dieser Wohnraum nicht gebraucht wird. Wir müssen den Folgekostenrechner bei der Erschließung neuer Flächen verpflichtend machen, um einen Preis an die Versiegelung von Flächen zu pinnen. Und wir brauchen eine Änderung der Landesbauordnung, um bessere und mehr Radabstellplätze, das Bauen in die Höhe, Fassadenbegrünung und bezahlbaren Wohnraum einfacher möglich zu machen. Ebenso ist eine PV-Pflicht notwendig.
- Wir müssen die Bildung im Bereich Nachhaltige Entwicklung deutlich stärken
Um auch in Zukunft solidarisch in Rheinland-Pfalz zusammen leben zu können, müssen wir früh investieren, um Ungerechtigkeit in der Gesellschaft erst gar nicht zuzulassen. Die beste Sozialpolitik ist die Bildungspolitik. Wenn wir hier früh investieren, bekämpfen wir damit Ungleichheit und schaffen Möglichkeiten für einzelne Menschen und unsere Gesellschaft als Ganzes. Das gilt gerade auch für die Bildung für Nachhaltige Entwicklung.
Wir haben in unserem Landkreis einen hervorragenden Bildungsträger für Nachhaltigkeits- und Umweltbildung. Deren Arbeit mit Kindern und Jugendlichen auf ihrem naturnahen Gelände mit Abenteuerspielplatz und großem Garten ist immer wieder bedroht, weil ihnen die dauerhafte Förderung fehlt. Gerade Kinder und Jugendliche aus finanziell ärmeren Haushalten brauchen solche und bezahlbare Angebote. Wir müssen hier auf eine dauerhafte Förderung und die Stärkung solcher Träger setzen. Gerade diese Angebote, die es in verschiedenster Form im ganzen Land gibt, sind notwendig, um das Wissen über die komplexen Zusammenhänge in der Natur zu stärken.
Lasst uns dieses Projekt gemeinsam angehen. Wir haben die Chance, Rheinland-Pfalz noch Grüner zu machen. Fit für die Zukunft. Stark im hier und jetzt.
Ich würde mich über Eure Unterstützung für einen aussichtsreichen Listenplatz sehr freuen, um diese und viele andere Projekte in einem starken Team umzusetzen.
Euer
Elias
Biografische Daten:
Geboren im Jahr 1984 in der Vorderpfalz. In Mutterstadt ging ich zur Grundschule und später in die Integrierte Gesamtschule. Nach meinem Zivildienst bei einer Ökumenischen Sozialstation ging es anschließend für ein Jahr ins Ausland: Kühe melken in Neuseeland und spannende Eindrücke sammeln in Burma und Thailand. Ab 2006 studierte ich Politikwissenschaften, Soziologie und Öffentliches Recht in Bamberg. In Lund, Schweden, studierte ich für zwei Jahre Entwicklungszusammenarbeit. Hier habe ich das gemeinsame Europa direkt erlebt und bin dankbar für die Möglichkeit, in einem friedlichen - wenn auch politisch weit entfernt vom perfekten Europa - zu leben. Im Anschluss arbeitete ich drei Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei dem Bundestagsabgeordneten Gerhard Schick und bin seit 2016 als Referent in unserer Landtagsfraktion beschäftigt. Ich bin Mitglied bei Chancen.Nachaltig.Gestalten e.V., ver.di, dem ADFC, VCD und BUND.
Kontaktdaten (z.B. Telefon oder E-Mail):
Meldet Euch sehr gerne, wenn ihr Fragen oder ideen habt! Ihr erreicht mich unter 0176-70005346 oder e.weinacht@mailbox.org