Veranstaltung: | LDV in Idar-Oberstein |
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Tagesordnungspunkt: | 2 Wahlversammlung zur Aufstellung von Bewerberinnen und Bewerbern für die Wahl zum 18. Landtag von Rheinland-Pfalz zur Landtagswahl 2021 |
Antragsteller*in: | Thomas Wasner (KV Westerwald) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 06.08.2020, 19:02 |
B 19-LTW: Thomas Wasner / Kreisverband Westerwald
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Bewerbungstext
Liebe Mitgrüne,
ich bin Thomas aus dem beschaulichen Westweraldstädchen Hachenburg ganz im Norden von RLP, seit zwei Jahren bei den Grünen und mitlerweile Sprecher des hiesigen Ortsverbandes. Die Grünen sind für mich die Partei, die sich am glaubwürdigsten gegen Intoleranz und Rassismus ausspricht - und unter anderem dafür möchte ich im besonderen Maße eintreten.
Wir müssen mehr Präsenz in den konservativen ländlichen Raum bringen. Es kann nicht sein, dass wir hier kaum sichtbar sind bzw. wahrgenommen werden (sowohl optisch, wie auch mit unserer geleisteten Arbeit). Hachenburg hat jetzt mit der "Fassfabrik" eine AfD-Veranstaltungshalle bekommen. Als Fachleiter für Sozialkunde bin ich in der Lehrerausbildung tätig und fahre regelmäßig auf dem Weg zum Studienseminar nach Altenkirchen und komme zwangsläufig am blauen Wahlkreisbüro des Kollegen Bleck vorbei. Jedes Mal denke ich mir dann: WO SIND WIR? Warum sind wir Grünen hier nicht sichtbar?
Ich komme gebürtig aus dem Osten Thüringens und habe schon einmal erlebt, wie eine Region den Nazis überlassen wurde. Ich bin Anfang der 2000er durch Sachsen ins Erzgebirge gefahren, wo stellenweise nur NPD-Plakate hingen. Keine CDU, keine SPD, keine FDP...und auch keine Grünen. Beides sind Regionen, die heute gefühlt "33-45%" AfD wählen - schlimmer noch: wir haben dort die aggresivsten Landesverbände dieser "Partei". Wir müssen uns um alle Landesteile kümmern. Wir dürfen nicht zusehen, dass sich Menschen den Frust über Politik von der Seele saufen...und vor allem dürfen wir uns dann nicht wundern, wenn sie dadurch blau werden. Noch ist Zeit dafür!
Nach meiner Wahl zum Beigeordneten der VG-Hachenburg habe ich gesagt, dass ich Politik für meinen 4-jährigen Sohn machen will. Ich will nicht, dass er in einer intoleranten, auf Fakenews basierenden Welt groß wird. Eine bunte Welt soll für ihn (und für ALLE !!) Normalität sein. Und wir haben das Potential dafür!
Die Juniorwahlen an den Schulen beispielsweise gehen oft an die Grünen. Da ist unsere Chance für die Zukunft. Nicht nur für die Partei, nicht nur für Rheinland-Pfalz, sondern im besten Fall für ganz Deutschland, Europa und die Welt. Was kleinere Lerngruppen zum Beispiel schaffen, habe ich während des Corona-Lockdowns und des "Wiederhochfahrens" des Schulbetriebs selbst erleben dürfen: entspanntere Lernatmosphäre, weniger Ablenkung im Unterricht, bessere Konzentration und eher ruhige Schüler*innen trauen sich Meinungen zu sagen und vor allem vor Anderen zu vertreten (!). Nur so können wir eine demokratisch-kritisch denkende neue Generation ausbilden, die wir im Kampf gegen Rassismus, Hass und Fakenews dringend brauchen.
Wir brauchen mehr Kolleg*innen an den Schulen, um die Klassengrößen reduzieren zu können. Außerdem bedeuten mehr Lehrer*innen auch mehr Fächerkombinationen und dadurch mehr Flexibilität bei der Erstellung von Stundenplänen bzw. Auswahlmöglichkeiten für Schüler*innen. Dadurch verringert sich wiederum der Unterrichtsausfall. Es kann nicht sein, dass Schulen hier im Kreis und den Nachbarkreisen 5-6 Mangelfächer haben, aber als überversorgt gelten.
Wir müssen Austausch- und Förderprogramme für Schüler*innen, Student*innen, .... eigentlich in allen gesellschaftlichen Bereichen ausbauen. Ich bin fest davon überzeugt, dass nur ein gegenseitiges Treffen und kennen lernen Vorurteile abbaut. Dafür muss es Zeit geben und vor allem finanzielle Unterstützung. Ich bin in der Ruanda-Partnerschaft tätig und fahre alle zwei Jahre mit Schüler*innen an unsere Partnerschule. Das löst im Kopf soviel aus, wenn a) die Hautfarbe als Beschreibungsmerkmal total ad absurdum geführt wird und b) man selbst aufgrund der Hautfarbe auf einmal im Fokus steht. Aber nur durch diesen Austausch lässt sich wirkliche Toleranz erzeugen, nur so lässt sich das Gemeinsame feststellen und das Trennende vergessen. Nur so ist ein buntes Miteinander möglich!
Biografische Daten:
Jahrgang 1984, verheiratet mit einer wundervollen Frau (die mir für meine grünen Aktivitäten komplett den Rücken freihält und ohne sie das alles für mich nicht möglich wäre!), ein Sohn
2002 - Abitur in Gera
2002/2003 - Zivildienst an einer Schule für geistig und körperbehinderte Schüler*innen in Gera
2003-2009 - Studium Geschichte und Sozialkunde auf Lehramt für Gymnasien an der Martin-Luther-Universität Halle/Saale
2010/2011 - Referendariat am Studienseminar Altenkirchen
seit 2011 - Lehrer am Gymnasium in Betzdorf
seit 2019 - Grüner Beigeordneter der VG-Hachenburg
seit 2020 - Sprecher des OV Hachenburg
Kontaktdaten (z.B. Telefon oder E-Mail):
Thomas Wasner
Tel.: 0173/3044239
Email: thomas_wasner@gmx.de