Veranstaltung: | LDV in Idar-Oberstein |
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Tagesordnungspunkt: | 2 Wahlversammlung zur Aufstellung von Bewerberinnen und Bewerbern für die Wahl zum 18. Landtag von Rheinland-Pfalz zur Landtagswahl 2021 |
Antragsteller*in: | Tim Schäfer (KV Ahrweiler) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 16.08.2020, 17:17 |
B 41-LTW: Tim Schäfer / Kreisverband Ahrweiler
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22
Bewerbungstext
Liebe Grüne Freund*innen,
ich bewerbe mich um den Platz 22 auf der Landesliste für die Wahl zum Landtag 2021.
Seit fast genau drei Jahren bin ich nun Mitglied bei den Grünen und konnte in dieser Zeit nicht nur viele gleichgesinnte Menschen kennen lernen, sondern auch als noch junges Parteimitglied bereits bei einigen Veranstaltungen mitwirken, Verantwortung übernehmen und mich mit meinen Ideen sinnvoll einbringen. Diese positiven Erfahrungen haben mich nun in dem Entschluss bestärkt, mich hier vorzustellen.
Wie ich schon in der digitalen Vorstellungsrunde erwähnte, habe ich meinen Mitgliedsantrag noch am gleichen Tag abgeschickt, an dem die Jamaika-Koalition im Jahr 2017 gescheitert ist. Ich hatte zuvor schon länger mit dem Gedanken gespielt mich politisch „Grün“ zu engagieren und dieser Ausgang hat den letzten Anstoß dazu gegeben. Meine Idee der grünen Politik ist eine progressive, in die eine FDP auf Bundesebene überhaupt nicht passen wollte.
Mein Start bei den Grünen fiel zusammen mit einem erfolgreichen Bürgermeisterwahlkampf in Remagen, bei dem der Kandidat, den wir als Grüne aktiv unterstützt haben, die CDU nach langen Jahren vom Thron stoßen konnte. Mit einer deutlichen Überlegenheit, die einige nachhaltig überrascht hat.
Darauf folgten die höchst erfolgreichen Kommunalwahlen, die mir die Möglichkeit gaben, mich im Ortsbeirat der Kernstadt Remagen zu engagieren. Meine Fraktionskolleg*innen schenkten mir außerdem ihr Vertrauen und ernannten mich zum stellvertretenden Ortsvorsteher.
Durch meinen beruflicher Werdegang haben sich für mich zwei Themen herausgebildet, die mir sehr am Herzen liegen. Nach dem bestandenen Abitur habe ich mich für eine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger in einem Wohnheim für Menschen mit Behinderung entschieden. Seit 2015 arbeite ich nun in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie in Bad Neuenahr-Ahrweiler.
Die Inklusion von Menschen mit Behinderung in allen Bereichen des Lebens ist mir ein wichtiges Anliegen. Hier habe ich in meiner Ausbildung selbst einige negative Beispiele kennengelernt und feststellen müssen, dass die Probleme sich von Bildungsmöglichkeiten, über die Gestaltung von der Arbeits- und Wohnsituation bis über die gesamte Lebensrealität der Menschen mit Behinderung erstrecken. Aus diesem Grund möchte ich mich gerne vermehrt einsetzen, um Lösungen für diese ungerechtfertigten Einschränkungen zu finden.
Außerdem bin ich seit 2017 ebenfalls aktives Mitglied bei ver.di und setze mich seit 2018 im Betriebsrat für Belange meiner Kolleg*innen ein. Auch hier sind die Probleme mannigfaltig und bestehen nicht erst seit Corona. Missachtung von Arbeitszeitgesetzen, und Pausenzeiten, regelmäßiges Einspringen an freien Tagen und die generell nicht angemessene Vergütung für verantwortungs- und anspruchsvolle Berufe der Pflege und Erziehung sind nur einige Beispiele, die seit Jahren mit leeren Versprechungen, Applaus und Schokolade vermeintlich ausgeglichen werden. Viele dieser Punkte lassen sich leider kaum auf Landesebene bearbeiten, dennoch gehören sie auch hier immer wieder in Erinnerung gerufen, bis ein Umdenken stattfindet.
Im letzten Jahr durfte ich erstmals Teil der Organisation zum „Tag der Demokratie“ in Remagen sein, an dem sich Anwohner*innen und Antifaschist*innen von Kandel bis in den Ruhrpott den jährlich aufmarschierenden Neonazis an der „schwarzen Madonna“ als eine geschlossene Einheit entgegenstellen. Hier zeigt sich wie wichtig der laute und beständige Widerstand auch außerhalb von Großstädten ist, um ein Gefühl der rechten Überlegenheit im Keim zu ersticken. Ich bin davon überzeugt, dass wir jetzt den Einfluss faschistischer Bewegungen auf junge Menschen auch auf dem Land verhindern müssen, um auch in Zukunft eine bunte und offene Gesellschaft zu haben. Für dieses Anliegen setze ich mich regelmäßig bei Demonstrationen ein und arbeite zusammen mit der Grünen Jungend Ahrweiler daran, die jungen Menschen vor Ort für ein Miteinander ohne Ausgrenzung zu bestärken. Auch ihre Sensibilisierung und ihr Verständnis für ökologische Probleme sind meiner Meinung nach extrem wichtig für eine grüne Zukunft in einem ländlich geprägten Bundesland.
Da ich eine starke Grüne Partei für all diese Anliegen und eine fortschrittliche Gesellschaft für so essentiell wichtig halte und von einem starken Wahlergebnis in 2021 überzeugt bin, trete ich auch auf diesem auf den ersten Blick spät erscheinenden Platz 22 zuversichtlich an. Unsere Bündnis hat mit diesem starken Programm und den gemeinsamen Zielen das Rüstzeug dafür, große Zustimmung bei den Wählern zu erhalten und den Landtag in Mainz deutlich grün und sozial zu prägen. So ruhen auch jetzt meine Hoffnungen auf starken Mehrheiten jenseits konservativer oder marktliberaler Kräfte. In den nächsten Jahren stehen einige wichtige Entscheidungen und gar Kipppunkte an, bei denen wir uns als Partei nicht ausstechen lassen dürfen.
Im jetzt anstehenden Wahlkampf freue ich mich mit Stefani Jürries eine tolle Direktkandidatin unterstützen zu dürfen, mit der wir hoffentlich erneut beweisen können, dass wir die CDU als zuvor jahrzehntelang stärkste Kraft auch in der Landtagswahl ablösen können. Mein erklärtes Ziel ist eine Fahrgemeinschaft mit Stefani nach Mainz und ein gemeinsam betreutes Wahlkreisbüro in Remagen, als nachdrückliches Zeichen für eine fortschreitende Modernisierung von zuvor überwiegend konservativ geprägten Gemeinden im Norden von Rheinland-Pfalz.
Biografische Daten:
Geboren am 19.06.1993
Verheiratet, keine Kinder
Abitur 2012
Ausbildung zum Heilerziehungspfleger 2015
Mitglied bei Bündnis 90/Die Grünen seit 2017
Betriebsratsmitglied und Schwerbehindertenvertretung seit 2018
Mitglied im Ortsbeirat Remagen und stellvertretender Ortsvorsteher seit 2019
Kontaktdaten (z.B. Telefon oder E-Mail):
0170/8205015
tim.schaefer93@gmx.de